Dies hier ist Teil 2 zum Artikel "Reality-Doku-Soaps (Deutsch) Teil 1" und knüpft daran an.
https://blog.oi7.de/~/RuheUndOrdnung/let's-watch-together
Nachdem wir im ersten, 5 minütigen Sendungssegement dieser "Armes Deutschland"- Folge
-https://www.youtube.com/watch?v=Ep1pagAJMz0 -
eine Familie "kennengelernt" haben, erleben wir die Vorstellung einer zweiten Familie. Nach einem Schnitt und während wir Bilder einer neuen Stadt sehen, sagt die Erzählinstanz:
„Speyer in Rheinlandpfalz. Hier lebt die 35-jährige Irina [piieep] mit ihren zwei Kindern, dem elfjährigen Nico und der vierzehnjährigen Jennifer.“
Wenn wir diese Vorstellung nun mit der Vorstellung von Markus und Jessicas Familie vergleichen, fällt auf, dass hier nicht im ersten Satz die Einkommensquelle der Familie benannt wird. Im Bild aber passiert ersteinmal Ähnliches wie bei der Einführung der ersten Familie. Irina und die Kinder halten Geld in der Hand und es gibt close-ups ihrer Hände. Dann gibt es wieder eine konkretere "Selbstvorstellung" der Familie:
„Ich bin alleinerziehende Mutter und habe zwei Jobs.“ „Ich bin stolz auf meine Mama, dass sie so viel arbeitet und uns ein Vorbild sein möchte.“ „Vom Staat zu leben kommt für mich nicht in Frage.“ „Ich habe Verständnis dafür, dass wir nicht immer genug Geld haben.“
Und nun wird auch klar auf welchem Narrativ die ganze Sendung aufbaut: "Gute Arme" vs "Böse Arme". Beide Familien werden gegeneinander erzählt. Wo bei Jessica und Markus noch Ablehnung provoziert wurde, ist die Vorstellung dieser Familie nun eher auf Empathie ausgelegt. Schaut man* mehrere Folgen durch, wird ebenfalls deutlich, dass dies das Sendungsparadigma ist. Es ist die Schablone nach der nahezu jede Folge funktioniert.
Part III folgt.
Comments
No comments yet. Be the first to react!